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Der Sinn des Lebens

Ein objektiver Sinn einer Sache ist von Natur aus deren Existenz, deren Inhalt (Handlung) und manchmal auch deren Folge.

Der Sinn eines Felsbrockens ist also, dass er einfach ein Felsbrocken ist und wenn er vom Berg runterfällt, weil er vom Blitz getroffen wurde und unten läuft grad ein Spaziergänger vorbei und wird erschlagen, dann ist der Sinn dieses herabfallenden Felsbrockens, den Spaziergänger zu erschlagen. Ganz einfach.

Demnach hat mein Leben den Sinn, dass ich lebe (Existenz), dass ich darin etwas tue (Inhalt, Handlung) und dass daraus mitunter etwas folgt.

Ich als Subjekt kann nun beurteilen, ob ich das gut oder schlecht finde (was da ist, was da passiert und was daraus folgt) und ob ich der Sache demnach einen subjektiven Sinn für mich abgewinnen kann.

Umgangssprachlich meint man meistens, man habe "den Sinn einer Sache gefunden", wenn man sie gut findet und meistens behauptet man, etwas habe "keinen Sinn", nur weil man es nicht gut findet.

Wer daher in seinem Leben keinen Sinn findet oder den Sinn in irgendwelchen externen Gegebenheiten sucht (z.B. eine Beurteilung der gelebten Lebensinhalte durch Dritte), der hat nur noch keinen Weg gefunden, ein für sich gewinnbringendes, gutes, sprich "(subjektiv) sinnvolles" Leben zu führen. Er hat entweder keinen Mut zum Leben, so dass er dieses nicht ansehen mag, es "gar nichts" finden mag und durch die Verlagerung der Beurteilung des Lebens auf Dritte (z.B. Gesellschaft, gängige Moralvorstellungen, Gottheit) vor dem Leben flüchtet oder er empfindet sein Leben schlecht oder beschissen. Das ist allerdings nur Angelegenheit seines Empfindens.

Das Leben ist nicht beschissen.
Das Leben ist.

15.06.2003


Satan als subjektive Realisation

So ganz alleine für sich besteht eine Person in ihrem Wesen aus einem ganz bestimmten Schema/Konzept.

Ein Mensch reagiert zusammen mit einem anderen Menschen ANDERS als alleine. Je nachdem, mit welchem anderen Menschen dieser Mensch zu tun hat, reagiert er anders. Im Gegenüber realisiert sich dieser Mensch also von Gegenüber zu Gegenüber anders.

Ich halte Satan für eine Art "Gottheit" (bitte nicht mit Anbetung oder Huldigung verwechseln!), eine Person, nicht anders in ihrer Art als das Wesen eines Menschen - allerdings qualitativer und quantitativer. Wer oder wie Satan "objektiv", also ohne Gegenüber ist, kann NIEMAND sagen, weil jeder Jemand wäre ja bereits ein Gegenüber und damit eine "Gegenüber-bedingte Änderung Satans Wesens". Die Teile seines Spektrums, mit denen sich Satan nun in MIR realisiert, hängen natürlich ganz von MIR ab. Es ist ganz logisch, dass Satan in einem Menschen, der ganz anders ist als ich, auch ganz anders zur Realisation kommt.

Beispiel: Selbstvergöttlichung
Während nun ein D. vielleicht darunter versteht, der absolute Herrscher zu sein (so wie D. sich vielleicht das Wesentliche eines Gottes vorstellt) und so SEINEN Satan realisiert, indem sich D. zum Herrscher aufbaut (bzw. das versucht), betrachte ich die Sache aus einer ganz anderen Perspektive: Ich möchte MICH zum Gott machen, also suche ich nach dem ur-Ichigsten in mir, versuche, alle Ideale und Normen zu verwerfen, um zu meinem natürlichsten und "tierischsten" Ich-Urgrund durchzukommen, was erst jenseits meiner Steuerung durch meinen Verstand zu finden ist. Ich bin noch nicht dort, so lange ich mich noch an vom Verstand diktierte Normen und Ideale halte. Ich mache dieses "wahre Ich" zum Gott und degradiere meinen Verstand zu dessen Werkzeug - ganz absichtlich, weil ich vom Verstand nicht viel halte (ein von Seele/Gemüt/Psyche gegängeltes Instrument, das sich meist noch selbst als die Steuerung versteht, pah, lächerlich *lach*). Das ist, was ICH unter Selbstvergöttlichung verstehe. Da haben wir nun noch z.B. den S., der wiederum etwas ganz anderes darunter versteht - nämlich ziemlich direkt das Gegenteil meines Verständnisses der Selbstvergöttlichung: Er möchte an seine Grenzen kommen, diese durchbrechen und sich über sich erheben um somit ein Gott zu werden. Das ist aber genau das, was ich als absolute Un-Selbst-Vergöttlichung halte, das ist direkt das Gegenteil eines wahren Ichs, das ist meines Erachtens eine Selbstverleugnung, wie sie im Buche steht.

Jetzt haben wir 3 Menschen und 3 grundsätzlich verschiedenen Realisationen Satans durch die Selbstvergöttlichung des Menschen. Ich halte alle 3 Versionen für Realisationen Satans bzw. satanischen Konzepts. In uns allen Dreien ist Satan, durch uns alle Drei ist er und jeder von uns Drei ist ein Teil von ihm - obwohl es nun wirklich 3 ganz unterschiedliche Realisationen sind.

So unterscheide ich zwischen Satan, dem Objektiven, Unbekannten und Unergründlichen (der mich auch deswegen recht wenig interessiert, da er für mich als Subjekt eh nie von Bedeutung sein KANN) - und meinem und deinem und sonst wessen subjektiven Satan, als ein realisierter Teil Satans und natürlich durch den Spiegel eines Gegenübers veränderter Satan, also ein Stück ich, du oder sonst wer.

27.03.2002


Das Gleichnis vom Käfer

Ich finde nicht, dass LHP zielgerichtet ist. Sicherlich liegt hier ein Paradoxon - ebenso wenn es um Dinge wie das Nichts geht, das ja auch schon wenigstens einen Namen hat und damit mehr als nur nichts ist...

Beim LHP ist das Ziel das Zuhause (wenn du es also "Ziel" nennen willst?). Es geht nicht darum, irgendein Gott zu werden nur um ein Gott zu sein, sondern MICH (!!! wie laut muss man es denn NOCH schreien) zum Gott zu machen.

Es geht nicht darum, woANDERS hin zu kommen, sondern das EIGENE auszubaun, aufzubaun, zu bilden, zu realisieren, zu wachsen und zu werden. Ich will ja nicht jemand anders werden, sondern ich will ICH werden, mich selbst realisieren, mich selbst durchsetzen. Etwas anderes zum Ich machen, aus mir selbst etwas anderes zu machen, empfinde ich nach wie vor als "sich selbst verleugnen".

Was fällt mir für ein Gleichnis ein: Ich bin ein Käfer.
Nun papp ich mir einen Mercedes-Stern drauf, weil ich möchte den Käfer zum Gott unter den Autos (derzeit der Mercedes) machen. Danach folgen Mercedes-Felgen, eine Mercedes-Kühlerhaube, ein Mercedes-Motor und was weiß ich noch. Tja... am Ende steht zwar ein umgebauter Mercedes da, aber es ist kein Käfer mehr! Man kann doch hier nicht sagen: "ein Käfer ist geworden"!? (ge-xeper-t, oder wie auch immer)

Darum meine ich, Mercedesse können mich am Arsch lecken, ich bin Käfer und Käfer ist klasse und Käferpower rulez! Und ok, ich fahr nur 120, aber gerade DAS isses doch! Sollen sich die ganzen Mercedesse doch derhutzen! Ich mal mir Blümchen und Punkte auf den Lack, wie es echt käfer-ig ist! Und DAS isses! So WERDE ich ICH!

Mein Ziel? Na am Ende steh ich da und bin unter all den Mercedessen ... DER KÄFER!

28.11.2001


"Verfehlungen"

Als eine Philosophie, mit der man über den Weg der Egozentrik das Gesamte (das All, das Alles, den Ablauf aller Dinge) verstehen lernt, konzentriere ich den Satanismus absolut auf das Ich (nicht nur MEIN Ich, sondern auch dein Ich und deins und deins...).

Während es im RHP solche Sprüche gibt "liebe deinen Nächsten wie dich selbst", postuliere ICH im Rahmen des LHP "erkenne und liebe dich selbst (dann kannst du auch deinen Nächsten lieben bis zum gewissen Grad. Aber das ist nur der Nebensatz, eine sekundäre, für die Allgemeinheit ganz praktische, dem Fortbestand der Art dienende Folgeerscheinung der Eigenliebe)".

Das ICH sei daher das Zentrum/Zentralausgangspunkt des Denkens jedes Individuums.

Sprung zum anderen ist von dort aus das Erkennen des Ichs dieses anderen (und das Achten bis Lieben dieses Ichs des anderen als Feind oder als Freund ... oder das Verwerfen dieses Ichs, d.h. hassen).

Der Vorgang des Liebens beginnt beim
  • Erkennen des anderen, geht über das
  • Achten des anderen, über
  • Sympathie zu ihm, über
  • mögen,
  • befürworten bis hin zu
  • lieben, das heißt:
  • ich WILL denjenigen, ich sage JA zu ihm als der, der er ist.
Dieses Wollen kann ich mit einem Freund im Rahmen einer Freundschaft aufbauen aber auch mit einem Feind im Rahmen einer guten, befriedigenden Feindschaft (vielleicht auch vorzustellen als: ehrliche, offene, ehrbare Feindschaft).
In MEINER subjektiven Welt lasse ich diesen anderen damit WERDEN, ich gebe ihm in mir Leben. Er hat - ob Freund oder Feind - seinen Platz in mir.

Den anderen, den ich erkenne und darauhin verwerfe, weil ich NEIN zu ihm sage, weil ich ihn nicht will, er ist weder Freund noch Feind, weil er für mich ein Nichts ist ... den hasse ich damit.



Mit dieser ego-zentrischen Sichtweise trete ich nun den verschiedenen Dingen gegenüber. Ausgangspunkt ist also das Ich (jedes Einzelnen) und Zielpunkt ist, selbst mit diesem eigenen Ich DIE Harmonie zu erreichen, um damit den Sprung zur Harmonie mit dem Gesamten (der Welt, der Natur, dem Leben) zu schaffen.
Es ist also ein Ausgangspunkt: hier und jetzt bin ICH so wie ich bin.
WARUM ich so bin wie ich bin, ist dabei sekundär - Tatsache ist: so IST es, da BIN ich und das ist MEIN Potenzial für den nächsten Schritt oder den "großen Weg".

Mein Potenzial mag sein, was es mag, darin gibt es keine "Verfehlung". Wenn dazu gehört, dass ich lesbisch (oder schwul) bin, dass ich faschistisch bin, dass ich übermäßig ehr-geizig bin, dass ich "pervers" bin und möglicherweise sogar Kinderficker bin, usw. usw. - völlig egal, was - aber dann IST das nun mal MEIN Ausgangspunkt vom Hier und Jetzt, wovon aus ICH in die Zukunft arbeite.
Also pack ICHs an! Und zwar mit MIR.
Das heißt schlicht und einfach: ausleben meines Ichs ... bis sich etwaige Hörner wirklich abgestoßen haben, vorhandene Geschwüre bis zum Erbrechen ausarten bis sie aufplatzen und das Eiter ausläuft, so dass sie HEILEN können, etwaige "Unnatürlichkeiten" derart ausgelebt und aufgebraucht sind, bis sie eben einfach WEG sind.

Das heißt also: wirklich durchs Feuer des (AUS)LEBENs gehen, bis an mir abgebrannt ist, was nicht tauglich ist (demzufolge gehört es scheints auch nicht her!)

Das ist (teils sehr schmerzliche) Selektion meiner Eigenschaften!
So interpretiere ich auch "tue was du willst", selbst wenn Crowley das zig-mal anders gemeint hat, was interessiert MICH schon Crowley!? ICH tue, was ICH will, damit ICH MICH auslebe und MICH realisiere und MICH damit zwangsläufig in diesem Vorgang auch verändere, gesunde, die "Unarten" wirklich VERbrauche.
DAS ist für mich LHP und Satanismus.

Diesen LHP gestehe ich nicht nur MIR zu, sondern so wie ich mich bisher selbst erkannt habe achte ich auch den anderen und gestehe auch IHM das zu (natürlich bin ich mir selbst deswegen trotzdem der Nächste: Wenn der andere meint, er muss sich ausleben, indem er mich vergewaltigt, dann werde ich dem natürlich gegenarbeiten, klar!).

Wenn daher ein Freund zu mir kommt und fragen würde, was ich ihm im Rahmen LHP empfehle, dann rate ich ihm natürlich: "Folge deinen Neigungen bis zum Umfallen!" Wenn sich diese Neigung oder dieses Bedürfnis im Lauf des (Aus-)Lebens verlieren sollte, dann war es ein "un(r)echtes" Bedürfnis, das offenbar keine natürliche Existenzberechtigung hatte, sonst hätte es sich nicht verloren. Und so wird sich irgendwann ALLES, was keine Existenzberechtigung hat fortselektieren; was an Neigungen BLEIBT (auch: da es sich vielleicht anpassen, etablieren, mutieren konnte), das hat auch seinen Grund, dass es da ist!
Und so entwickelt sich jeder Einzelne und mit ihm die große Masse aus lauter Einzelnen, und so entwickelt sich "der Mensch" und Entwicklung ist Leben(digkeit).

In diesem Sinne gibt es keine "Verfehlungen" (nichts "Falsches").

08.07.2001



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