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1972 kam ich auf die Peter-Vischer-Schule. Hier seht ihr ein Foto von der 5. Klasse; ich bin ganz rechts außen in der 2. Reihe das einzige Mädchen da, neben den Jungs. Wie ihr seht, war ich da ein ganz braves Mädchen .

In der Mitte ist unsere Mathelehrerin. Die hatte immer so nen weißen Schürzen über ihren Kleidern. Das war irgendwie die Mode kurz nach dem Krieg und so lief die damals noch rum.

1972: Klasse 5b

In Bio hatten wir den Herrn Weißensee. An den erinner ich mich bis heut: Er war schon alt, kurz vor der Rente, und der zog uns immer an den Ohren oder gab uns Kopfnüsse, wenn wir nicht aufpassten. Körperliche Maßregelungen waren zwar damals schon seit 2 Jahren verboten, aber den Herrn Weißensee störte das nicht - und uns störte das ehrlich gesagt auch nicht. Ich hab zwar heut vielleicht einen Sprung in der Schüssel, aber bestimmt nicht wegen dem Herrn Weißensee .
Ansonsten war das ja eigentlich ein herzensguter, schrulliger Kerl, der immer gern im Schulgarten nebenan sein Gemüse hoch zog.

Bisher war ich auf der Grundschule nur mit lauter kleinen Kindern meines Alters unterwegs, aber in der Peter-Vischer-Schule gabs halt auch höhere Klassen mit älteren Schülern, die teilweise schon erwachsen waren, rauchten, sich abknutschten und sich von niemandem mehr was sagen ließen. Das hat mir ja wirklich schwer imponiert! Ich war echt ganz fasziniert von diesen coolen Schülern und bewunderte sie: So wollt ich auch werden. Da begann ich, mich von meinen Eltern innerlich abzunabeln, weil ich instinktiv wusste, dass die mit meinen Zielen nicht einverstanden sein würden.

1977: Daggi und ich vor dem Schulhof

Naja, so langsam kam ich dann ja auch in die Pubertät, wurde 13, 14... fing an zu rauchen, auch wenn ich mich dabei halb kübelte. An der Schule fiel ich langsam auf, weil ich mich mit jedem Lehrer anlegte und dann irgendwie auch so ein paar Streiche mit Mitschülern trieb, die dann sogar dem Direktor missfielen. Da gabs dann mal so ein riesiges Spektakel, dass der einen Disziplinarausschuss einberief, um mich von der Schule zu schmeißen, aber in dem Ausschuss war auch ein ganz bestimmter Lehrer, von dem ich wusste, dass er was mit meiner Freundin (14) hatte *fg*. Sowas durfte man doch nicht machen, das wusste ich auch damals schon, und wenn ich das sagte, dann gäbs noch einmal einen Disziplinarausschuss beim Direx ... das sah dieser Lehrer dann ein und so verlief MEIN Diszi irgendwie so im Sande. Ich hörte jedenfalls nicht mehr viel davon .

1977: Bolze auf seiner hammerartig starken 80er , Thomas und Ralf P.

Mir gefiel es auf der Schule immer besser. Ich ging verdammt gern dort rein. Wenn wir Freistunden hatten, ging ich auch nicht heim, sondern gammelte lieber im Schulhof rum oder beim Bäcker gegenüber, der so eine Art Schülertreff war. Daheim gefiel es mir eh nicht mehr wirklich, weil mit meinen spießigen Eltern kam ich gar nicht mehr klar und ich war froh für jede Stunde, die ich von zuhause fort sein konnte.

1978 kam ich aus der Schule. Ich wusste das schon irgendwie, klar, aber doch auch irgendwie nicht, wahrscheinlich hab ichs verdrängt: Am letzten Schultag, an dem auch noch so ne Feier war, saß ich dann mittags vor der Schule auf der Treppe und heulte Rotz zu Wasser. Es war so schön hier mit all den Mitschülern und den Freunden, ich fühlte mich so wohl da - und jetzt war's aus, einfach aus und zu Ende! Es würde nie mehr so sein wie bisher, all die anderen würden sich jetzt hinaus ins Leben verlaufen und auch ich musste da jetzt irgendwie in eine Welt, in die ich gar nicht wollte.

Eine Hand voll von den Mitschülern kenn ich heute noch und treff mich auch noch ab und zu mit ihnen. Ein paar andere treff ich nur noch online, z.B. den Axel, der ist nach Kanada ausgewandert und hat dort eine Autowerkstatt nur für Enten aufgemacht: Axel's 2CV-Seite



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