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Inmitten des Garten Eden, des Baumgartens, in den Gott Jhwh die Menschen gesetzt hatte, steht der עץ הדעת [ez ha daath (wob wara)] bzw. arbor bonum et malum - üblicher Weise übersetzt als "der Baum des Erkennens (des Guten und Bösen)" von dem Gott Jhwh strengstens verboten hat zu essen, ja nicht einmal anrühren sollte man seine Frucht.

Leute, die sich ein wenig mit der Kabbala befasst haben, werden in dem Namen des Baumes vielleicht über den Begriff "daath" stolpern, denn dieser beschreibt die zwielichte 11. Sephira: Daath befindet sich am Fuß des Lebensbaumes und steht für eine gewisse dämonische oder satanische Weisheit.

aus der Seite http://roygato.nachtwaechter.net
Von seiner Essenz her kommt Daath die Bedeutung der Brücke über dem Abgrund zu, die die Göttlichkeit von dem, was nicht ganz göttlich ist, trennt. Der Abgrund hindert all das, was weniger als perfekt ist, die obere Dreieinigkeit zu erreichen. Der Abgrund kann mit Hilfe von Daath überquert werden. Daath bedeutet "wissen" - das Wissen, das aus Erfahrungen erwächst.

 
Im modernen Hebräisch steht unter "daath" in Langenscheidts Wörterbuch nicht nur "Wissen", sondern auch "Meinung" (im Altaramäischen steht "Erkenntnis").

"...denn Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott selbst und wissen, was gut und böse ist."

...so spricht die Schlange zu Eva in 1. Mose 3,5.

An dieser Stelle wird vielfach fälschlicher Weise der Satan in die Gestalt der Schlange interpretiert. Auch spätere Bibelstellen, insbesondere im Neuen Testament, berufen sich auf die Szene der Verführung durch die Schlange und stellen diese klar als den Satan dar. Nichtsdestotrotz ist dies eine falsche Interpretation: Die Geschichte des Sündenfalls stammt aus einer polytheistischen Zeit, in der an einen Satan bzw. einen direkter Gottesgegner in dualistischem Sinn überhaupt noch nicht gedacht wurde (siehe: Satan in der Bibel); einen solchen gab es da im religiösen Denken noch nicht. So ist denn auch an der Sündenfall-Szene für "Schlange" das hebräische Wort "nahasch" verwendet, was gemeinhin eine völlig irdische, ganz normale Schlange bezeichnet (siehe: biblische Schlangen). Die (sich häutende) Schlange wird im mesopotamischen Mythos als ein Symbol der Unsterblichkeit verstanden. Sie raubt z.B. im Gilgamesch-Epos das Kraut der Unsterblichkeit und wirft danach ihre Haut ab.

Und ach, weil wir schon dabei sind: "wie Gott selbst" ... an dieser Stelle wird der Begriff "Elohijm" als "Gott" übersetzt, dies ist aber bekanntlich die Mehrzahl von Gottheit (El, Eloha, Elohijm) und bedeutet also Gottheiten.

Die drei zuerst etwas kleinlich anmutenden Wortspaltereien zeichnen jedoch eine ganz andere Gewichtung auf die Bedeutung des Bibelwortes, nämlich:

Nicht der Teufel, sondern die Unsterblichkeit in Person tritt demnach zur Menschenfrau und fordert sie auf, sich zu gut und böse eine eigene Meinung zu bilden um damit den Göttern gleich zu werden.

Eine eigene Meinung hervorbringen, diese auch vertreten, aus ihr Erfahrungen gewinnen ... all das wird als Persönlichkeitsstärke betrachtet, die die Person zu einem Gottwesen macht.

Hier laufen die Fäden wieder zusammen:
Auch in der Interpretation der persönlichen Freiheit, eigenen Meinungsbildung, Selbstentscheidung und Anzweiflung im Gegensatz zur göttlichen Dogmatik verfolgt der Satanismus auf dem Weg des Left Hand Paths das Prinzip der Selbstvergöttlichung. Sich selbst zum Gott zu machen wird überall in der satanischen Szene als Ziel betont.

Wollte ich denn jemals Gott sein?

Nein, eigentlich nicht: Ganz zu Beginn meiner religiösen Ambitionen war ich stark ins christliche Weltverständnis verstrickt und stellte mir die Stelle Gottes ja bereits durch Gott besetzt vor. Ich wollte eigentlich auf die andere Seite! Auch hier dachte ich mir die oberste Stelle bereits besetzt (auf die ich bescheidener Weise nun auch gar nicht scharf war) und wollte mich demnach dieser als Gehilfe oder Mitstreiter, kurzum als Dämon, anschließen. Ich wollte nie allein sein, sondern ich wollte zwar aus der tumben Masse hervorstechen, aber ich wollte in dieser Sonderstellung meinesgleichen um mich haben.

Und auch hier findet sich ein roter Faden:
Diesem Ziel, Dämon (oder Gott) zu werden, lag ganz einfach eine Misanthropie zugrunde: Ich verachtete den Großteil der Menschheit wegen ihres langweiligen und unglaublich öden Lebensstils, ihrer Geistlosigkeit und ihres Herdendaseins und wollte der Macht der Gesellschaft entkommen, weil ich mich nicht zwingen lassen wollte, so wie "all die anderen" werden zu sollen.

Damit deckt sich meine Absicht ganz mit der anderer Satanisten, die die Selbtsvergöttlichung als Realisierung Nietzscheanischer Ideen vom Übermenschen praktizieren. Ob man nun elitärer Übermensch, Dämon oder Gott werden möchte... prinzipiell ist das Gleiche gemeint und Ursache, Weg und Ziel sind identisch.

Erst in den letzten 10 Jahren fiel aufgrund von Recherchen und einigen klugen Büchern über archäologische Erkenntnisse und religionswissenschaftliche Forschungen mein christlich geprägtes Weltbild und ich erkannte den Polytheismus als wahrscheinlichste, metaphysische Struktur - vorausgesetzt, es gibt überhaupt irgendeine Metaphysik. Noch immer bin ich mir dessen längst nicht sicher.

Ich wollte also aus meiner Existenz als Mensch hinaus. Gemeinhin ersteigt man Höhen schrittweise und dieser 1 Schritt in die Sphäre der Götter ist meines Erachtens nach weit und schwierig genug, als dass man ihn als Lebensziel des menschlichen Daseins betrachten könnte. In diese Lebensspanne und insbesondere in der darin zur Verfügung stehenden Erkenntnisfähigkeit sollte man nicht mehr als diesen einen Schritt planen: Leute, die autonome Gottheiten in ihrem persönlichen Pantheon werden wollen, halte ich einfach für Idioten. Drücken's wir ancient-pathetisch aus und trällern wir einfach: "Ihr Narren!"

Das kosmische Gesetz

Über all dem, über alle Bereiche der Existenz jeglicher Wesen und Dinge, über dem Kosmos und dem All inklusive sämtlicher materieller, geistiger oder spiritueller Vorgänge darin steht das "kosmische Gesetz": Alle Dinge und Vorgänge sind gewissen Regeln und (meta-)physikalischen Gesetzen unterworfen. Man kann natürlich - in guter Kenntnis dieser Regeln - diese gegeneinander und miteinander anwenden um die Dinge nach eigenem Plan zu steuern. Diese Steuerung ist jedoch auf Basis des "kosmischen Gesetzes" und bedient sich seiner, denn ALLE Dinge geschehen innerhalb und aufgrund des "kosmischen Gesetzes". Das "kosmische Gesetz" ist nicht Grenze, sondern Raum und Basis aller Dinge und Geschehnisse. Ich mag das Wort "Gesetz" daran deshalb auch nicht, aber es fiel mir bisher noch keine bessere Bezeichnung ein. Auf alle Fälle sollte man den Charakter des "kosmischen Gesetzes" gleich dem "physikalischer Gesetze" oder dem von "Naturgesetzen" verstehen.

Es sind nicht nur die Menschen, sondern auch Geister und Götter innerhalb des (metaphysischen) Alls und damit dem "kosmischen Gesetz" unterworfen.

Die Konsistenz menschlicher Geister ist einfach nicht allzu groß und es ist höchster Unsinn, sich aus purer menschlicher Überheblichkeit und Abneigung gegen gewisse Artgenossen sich als autonomer Einzelgott selbstständig machen zu wollen! Solche Ziele können nur Leute äußern, die keinerlei Vorstellung haben, wovon sie reden. Solche Ziele nach der elitären Einzelperson sind definitiv die oben genannten ur-menschlichen Motive, eine Gottwerdung in Angriff zu nehmen und sind ganz nützlich als erster Schritt, die kleine Nase mal in höhere Sphären zu stecken. Sie sollten aber dann letztendlich beim Eintritt in eine göttliche oder gottähnliche Existenz bereits längst abgelegt bzw. verbraucht sein (dieser ist nämlich recht erschöpfend). Ok, Leute, nun habt ihr eure Köpfe übers Menschsein erhoben, aber nun wollt ihr mit diesem Schwung aus primitiver, menschlicher Wut euch auch über die Gesellschaft der Götter, also übers Gottsein erheben und DER Gott in eurer Welt werden? Verwechselt ihr hier nicht Einmaligkeit mit Einsamkeit?

Miteinander

Dabei ist eins der ersten "kosmischen Gesetze" die Konstruktivität durch Vereinigung und Zusammenspiel: Nur im halbwegs ausgeglichenen Gegenüber eines Zusammenschlusses mit einem Partner kann der Einzelne an Größe gewinnen und zu einer Wirkung kommen. Im Wirken (Schaffen) liegt das Potenzial, das man gemeinhin einem Gott zuschreibt.

Ein Geist oder eine Idee - wollte man sie einmal als ein Wesen betrachten - ist stets um Verbreitung bemüht, denn ein- und untergegangen sind all die (guten) Ideen, die sich nicht in fremden Köpfen fortpflanzen konnten.

Politische, religiöse und idealistische Ideen haben folgenden Werdegang: In der Ursuppe einer Meute schwelt es, brodelt und köchelt es vor sich hin, bis dann in einer oder wenigen Einzelperson(en) die wabernde Geistesmasse eine relativ feste Form annimmt. Nach eine Weile der Werdung und Formung in dieser Einzelperson oder Kleingruppe explodiert die Idee und setzt sich in vielfachen Splittern in anderen Köpfen fest um dort mit jedem einzelnen Geist zusammen wie ein Same in einem individuellen Gewächs aufzublühen, das vielleicht seinerseits einst zur Idee wird.

Der Ur-Vater der Idee mag die herausragende Einzelperson sein, die eine ganze Gesellschaft zum Partner braucht - eine Wechselbeziehung ist jedoch zwingend nötig um einer Sache überhaupt Leben zu geben.

Selbsterschaffene, eigene Welten autonomer Einzelgottheiten sind sehr schnell am Ende durch die begrenzte Substanz der eigenen Persönlichkeit. Sie haben keine Chance auf Wachstum, wenn da nicht ein Gegenüber (Partner, Gesellschaft, Umwelt) ist: Der Gegenpol motiviert, inspiriert, katalysiert und wirkt in wirklich fremder Weise ein, er bringt fremdes, wirklich neues Input und eröffnet damit neue Bereiche. Er bildet die Masse, aus der die Idee zur Gestalt formbar wird.

Ein Wesen, das sich verändern möchte (z.B. ein Mensch, der ein Gott werden möchte), ist auf externe Kräfte angewiesen. Aus sich selbst heraus verändert sich nichts wirklich, schon gar nicht über sich selbst hinaus. Und letzteres ist doch vorgegebenes Ziel aller Selbstvergöttlicher...?!

Drum: Schüttet nicht das Kind mit dem Bade aus! Es ist in Bezug auf das eigene Wachstum und Werden nicht "Gesellschaft" verwerflich, nur weil sich dafür menschliche Gesellschaft als kontraproduktiv erwiesen hat.

Durchaus gibt es gewisse Rollen innerhalb einer Göttergesellschaft, gewisse Stärken, von denen der eine mehr als der andere haben kann, gewisse Faibles, (Zu- und Ab-)Neigungen und gewisse Aspekte.

Meine Aspekte als Realisation meines Selbst

Der Mensch ist wie eine Zwiebel: Unter (fast) jeder Schale liegt doch nochmal eine andere. Da wäre zum Einen das Bild vom Selbst, das ein Mensch nach außen hin vertritt. Darunter liegt ein Bild vom Selbst, das er nur gegenüber dem engen Kreis seiner Nahestehenden vertritt. Und darunter liegt wiederum ein Bild vom Selbst, das er nur vor sich selbst vertritt. Wir kommen dem wirklichen Selbst immer näher - aber das ist auch nur ein Bild vom Selbst, das sich dieser Mensch nur vormacht, denn darunter ist noch ein Bild vom Selbst, das er sich nur in manchen, bösen Situationen klar macht - dieses Bild zeigt ihm auch Teile seines Selbst, die dieser Mensch normaler Weise hasst und nicht an sich haben will, aber eben unter bestimmten Situationen und ihren Druck dann sogar liebt. Freilich auch nur, weil darunter noch einmal ein Bild von einem Selbst hervorzukramen ist, das der Mensch noch viel mehr hasst. Wo die Zwiebelschale so fest ist, dass man selbst trotz aller böser Situationen nicht vermag, sie abzutrennen, weil das Bild vom Selbst darunter so verhasst oder so schmerzlich ist, da vermag ein Partner den brutalen Akt zu vollziehen und das Bild vom Selbst bloßzustellen. Und dann gibt es noch das Bild vom Selbst, das nur so ein gigantisch starkes, anderes Selbst wie das eines Gottes bloßzustellen vermag, denn dieser vermag die tiefere Wirklichkeit zu ergründen. Ob das dann ein Bild oder schon das Selbst selbst ist, weiß ich nicht. Mir reichts auch derzeit ganz und gar, was Häute abwerfen betrifft.

Auf alle Fälle kommen wir durch viel Müll und faule Hüllen vor zum Kern und dem eigentlichen Wesen eines Wesens, dessen Teile bei einem Gott die Aspekte darstellen, die er vertritt.

Menschen stecken sich irgendwelche Ziele, die sie Kraft ihres Gehirns, ihrer Logik und ein paar Gefühlen der Sorte Ehrgeiz (Achtung: resultiert meist aus Minderwertigkeitsgefühl! Also eine reine, völlig pipifaxige Menschenangelegenheit!) als erstrebenswert betrachten, meist völlig ungeachtet dessen, ob diese Ziele ihrem Selbst überhaupt entsprechen. Schlimmstenfalls gelingt es ihnen, unter diesen Zielen und dem scheinbaren Erreichen neuer Wesenseigenschaften oder Charakterzüge ihr Selbst derartig zu verstecken, dass es ihnen gar nicht mehr auffällt, dass dies nur eine Maske ist. Allen Übels versuchen sie, dieses Zerrbild eines Selbsts dann nun zum Gott zu machen und strampeln los in geistige Sphären. Was soll denn das werden, wenn es fertig ist?

ICH selbst möchte zum Gott (bzw. Dämon) werden, also gilt es erst einmal aus dem Verborgenen herauszukristallisieren, was dieses Selbst ausmacht.

Das Selbst ist einem gegeben, man hat es nicht selbst gemacht - man KANN es nicht selbst machen, man kann nur etwas daraus machen (lassen). Man kann es nun ändern lassen und sich in Situationen und Gelegenheiten begeben, die auf das Selbst (wirklich) ändernd einwirken. Das Ganze ist ein (schmerzlicher) Wachstumsprozess - Betäubung gilt nicht, denn es ist gerade der Schmerz, der da wirkt. Wenn man sich nun wirklich ändern lassen möchte, muss man als Allererstes den Mut haben, das zu leben, was man ist (so sehr dem eigenen Bewusstsein und dessen Vorstellungen von schön und hässlich das auch vielleicht stinkt) um den änderungsfähigen Kräften die Chance zu geben, das Selbst überhaupt zu fassen! Ansonsten werden Einwirkungen immer nur auf die Maske des Selbsts wirken können.

Das ist dieses:

Stehe zu dir selbst!
Sei, wer du bist!
Tue, was du willst!

Das hat keinesfalls etwas zu tun mit dem vielfach in diesem Zusammenhang gehörten Gewäsch toter/unlebendiger, menschlicher Geister von wegen "aus Taten lernen", "Gesetze erkennen und mit ihnen umgehen", "Verantwortung tragen", "selbstständig handeln" (das ist ja alles schön und gut, aber... Kindergartenübung!) - sondern es ist ein Ding ganz anderer Art: eine brutale und schmerzhafte Selbstentblößung, Selbsterkenntnis in selbstmörderischem Stil. Das ganze schöne Oberflächen-Selbst muss dazu sterben, die Seele krepiert mehrmals jämmerlich und grausam, der Mensch verreckt - und gebiert einen Gott.

Ich sag gleich dazu: Es lohnt sich nicht. Es ist im Prinzip dann nichts anderes, nur in anderem Stil. Es realisiert ein Gott auch nur sein Wesen, hat Freude und Leid daran - wie ein Mensch auch. Es mag der Gott eine größere Substanz haben, einen größeren Bereich, einen weiteren Blick und ein Mehr in allem - der Unterschied zwischen einem Armen, einem Reichen und einem Millionär sind nur ein paar Nullen an den Beträgen, mit denen sie agieren, die Verhältnisse bleiben gleich, es ist vom Prinzip her nichts anderes.
Ich bin den Weg nur aus Liebe gegangen (worden), weil es die Entfernung war, die mich von Satan-Ahriman trennte.

Bei weitem nicht "jeder Mensch ist ein Stern", aber ICH bin ein Stern, ein eben erst aufgegangener, noch recht junger Stern.
Vollkommen erschöpft liege ich da, endlich am Ufer, und weiß, ich habe in den letzten 2 Jahrzehnten einen ganzen Ozean durchschwommen. Ich bin völlig am Ende.



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