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Enuma Elish

Im Enuma Elish sind die Elemente die Götter selbst. Das Meer wird als die Urmutter Tiamat verstanden, das Süßwasser als ihr Gemahl Apsu. Die Ordnung der Erde geschieht während eines wilden Kampfes der Götter ums Überleben.

Das Enuma Elish besteht aus 7 keilschriftlichen Tontafeln. Alle 7 Tafeln wurden ins Deutsche übersetzt und sind z.B. hier (Welt erschafft) zu lesen.

Tafel I

Als droben der Himmel nicht genannt war,
drunten die Feste einen Namen nicht trug,
Apsu, der uranfängliche, ihr Erzeuger,
Mummu und Tiamat, die Gebärerin von ihnen allen,
ihre Wasser in eins vermischten,
das Strauchwerk sich nicht miteinander verknüpfte, Rohrdickicht nicht zu sehen war,
als die Götter nicht existierten, niemand,
sie mit Namen nicht genannt, Geschicke ihnen nicht bestimmt waren,
da wurden die Götter in ihrer Mitte geschaffen,
Lahmu und Lahamu traten ins Dasein, wurden mit Namen benannt.
Während sie groß wurden, empor wuchsen,
wurden Ansar und Kisar geschaffen, sie überragten jene;
sie ließen die Tage lang werden, fügten Jahre hinzu,
(da ward) Anu, ihr sohn, seinen Vätern ebenbürtig.
Ansar machte Anu, seinen Erstgeborenen, (sich) gleich
und Anu erzeugte als sein Ebenbild Nudimmud.
Nudimmud, seiner Väter Herrscher war er,
umfassend an Wissen, klug, an Kräften gewaltig,
stark, mehr (?) als der Erzeuger seines Vaters, Ansar,
nicht hatte er seinesgleichen unter den Göttern, seinen Vätern.

Die genaue (wissenschaftliche) Übersetzung findet sich im Buch "Altorientalische Texte zum Alten Testament", herausgegeben von Hugo Gressmann", von dem es hier eine Leseprobe gibt.

Es kamen zusammen die Brüder, die Götter,
sie störten Tiamat, ihren Wächter...
Sie verwirrten der Tiamat Gemüt,
mit Gesang (?) inmitten der Himmelswohnung (?).
Nicht dämpfte Apsu ihr Geschrei,
und Tiamat blieb still, ...ihr ...
Es missfielen ihre Taten (ihnen),
nicht gut war ihr Wandel, sie betrugen sich frech (?).

Sumerische Schöpfungsgeschichte im Gilgamesch Epos

Als Himmel und Erde noch keinen Namen hatten,
Da war Ab-su allein, der Uranfängliche,
Mit Tiamat, der ungeordneten Erde,
Aus deren Tiefen Mummu, ihr Sohn,
In zeitloser Geburt hervorbrach.
Lose und Schicksal waren ihnen fremd
Ab-su, Tiamat und Mummu
Vereinigten ihre Gewässer
Und schufen die Götter
Kisar und Ansar, Anu, Ellil, Ea und Ischtar und
Alle die anderen.

Groß war der Lärm der Götter,
Sie ordneten die Stoffe,
Sie bauten die Erde.
Gestört war die Ruhe des Uranfänglichen,
Also dass Ab-su beschloss
Mit Tiamat und Mummu vereinigt
Die Götter zu vernichten.

Mutter Hubur (Tiamat) gebar Riesenschlangen
Mit spitzen Zähnen, schonungslose,
Wütende Molche bekleidete sie mit Furchtbarkeit,
Schuf Orkane, tolle Hunde, Skorpionmenschen,
Wer sie erschaute, sollte vor Schauder vergehen.

Ihr aufgetaner Mund sollte den Feuergott zur Ruhe bringen.

Ea, der alles weiß, verriet es den Göttern,
Da freute sich Marduk, sein Sohn:
"Wenn ich bändige die Tiamat, erlaubt mir,
Die Ordnung der Welt zu bestimmen"

Marduk knüpfte ein Netz, das die vier Winde trugen,
Um Tiamat zu umschließen, ihr Inneres zu verwirren.
Er ergriff den Sturmwind, die Götterwaffe, und rief:
"Komm heran, Tiamat, wir wollen kämpfen!"

Als Tiamat ihren Mund auftat, Marduk zu verschlingen,
Ließ Marduk den Sturmwind hineinfahren,
Zerriss ihr den Leib und spaltete ihr Inneres
Gleich einer Muschel in zwei Teile.

Eine Hälfte setzte er hin, er zog eine Sperre entlang,
An der die Wächter ihren Platz hatten;
Die Wasser nicht herauszulassen
Trug er ihnen auf.

Er maß Ab-sus Gestalt und gründete nach seinem Ebenbilde
Escharra, das Haus des Alls.
Da ließ er wohnen, Anu, Ellil und Ea.
Die Tafeln des Schicksals aber legte er in seine Brust.

Sternbilder nach dem Bilde der Götter setzte er ein,
Für die Monate setzte er Sterne hin, bestimmte ihnen ein
Festes Band, dass sie nicht abirrten und keiner sich versäume.

Nannar ließ er erglänzen, die Nacht vertraute er ihm an:
Am Anfang des Monats sollst du aufgehen über dem Lande,

Mit Hörnern sollst zu erglänzen, um sechs Tage zu bestimmen.
Am siebenten Tage zeige eine halbe Tiara,
Am vierzehnten Tag sollst du gleich sein den beiden Hälften.

Marduk trieb sein Herz, Kluges zu schaffen, er sagte zu Ea:

"Mein Blut will ich sammeln, Gebein formen und Menschen
erschaffen, die die Erde bewohnen."

Keiner unter den Göttern soll Marduk gleichstehen,
Der die Ordnung leitet, Recht gibt,
Nicht ändert das Wort seines Mundes irgendein Gott,
Seinen Gesetzen unterliegen sie alle.

Da begann Apsu, der Vater der großen Götter,
die Rede, Mummu, seinen Vezier, zu rufen:
"Mummu, mein Vezier, der du mein Gemüt erfreust,
komm, zu Tiamat wollen wir gehen!"
Sie gingen hin und vor Tiamat ließen sie sich nieder,
die Angelegenheit berieten sie wegen der Götter, ihrer Erstgeborenen.
Apsu tat seinen Mund (auf), zu ihr zu sprechen,
zu Tiamat laut (?) zu sprechen:
"Ihr Wandel (miss)fällt mir,
"Am Tage habe ich nicht Ruhe, nachts schlafe ich nicht."
"Ich will (sie) verderben, ihre Wege will ich zerstreuen,"
"Stille soll hergestellt werden, wir wollen schlafen!"
Als Tiamat dieses hörte,
wurde sie zornig, schrie ihren Buhlen an.
...schlimm, zornig war sie allein (?),
das Böse nahm sie (sich) zu Herzen.
"Was? Was wir geschaffen haben, sollen wir vernichten?"
"Wenn auch ihr Wandel missfällt, wir wollen (sie doch) freundlich pflegen!"
Mummu entgegnete, Apsu zu beraten,
ein ungünstiger (Rat) war der Rat seines Mum(mus).
"Geh, ... die finsteren Wege (?)"
"Am Tage sollst du Ruhe haben, nachts schlafen!"
Als ihn Apsu (hörte), wurde sein Antlitz glänzend,
(weil (?) er Böses plante gegen die Götter, seine Söhne.
Mummu (aber) umarmte er,
setzte sich auf seine Knie, ihn zu küssen.
Alles, was sie in ihrer Versammlung geplant hatten,
den Göttern, ihren Erstgeborenen, wurde es erzählt.
Als die Götter es hörten, liefen sie umher (?)
wurden stille, setzten sich bedrückt.

Der Gewaltige an Weisheit, der Kluge (und) Mächtige,
Ea, der alles versteht, sieht ihren Sinn.
er rief gegen ihn ins Dasein, einen Zauberkreis für das All machte er.
Er machte kunstvoll seine gewaltige, heilige Beschwörung.
Er sprach sie, im Wasser ließ er (sie) sein,
Schlaf goss er über ihn aus, er lag in süßem Schlummer.
Als er Apsu hingelegt hatte, während Sch(laf) (über ihm) ausgegossen war,
wurde Mummus Manneskraft (?) kläglich abgeschnitten (?).
Er löste sein Gefüge (?), zog ab (seine) Krone,
seinen Glanz nahm er weg, bekleidete sich (selbst damit) (?).
Als er ihn bezwungen, Apsu erschlagen hatte,
band er den Mummu, vergewaltigte (?) ihn.
Er schlug auf Apsu seine Wohnung auf,
und den Mummu packte er, ihn am Zügel haltend.

Nachdem Ea seine Feinde bezwungen , erschlagen hatte,
seinen Triumph gesichert hatte über seine Widersacher,
ruhte er beruhigt aus inmitten seines Gemaches.
Er nannte es Apsu, bestimmte es zu Wohnungen,
an seinem Orte gründete er sein Gemach,
Ea und Lahamu, seine Braut, setzten sich in Feierlichkeit.
Im Gemache der Geschicke, im Hause der Bestimmungen,
wurde der Weise(ste) der Weisen, der Kluge der Götter, Marduk, erzeugt.

Inmitten des Apsu wurde Marduk geboren,
inmitten des heiligen Apsu wurde Marduk geboren.
Es erzeugte ihn Ea, sein Vater
Lahamu, seine Mutter war's, die ihn gebar.
Er saugte an der Brust der Göttinnen,
eine Wärterin pflegte ihn, füllte (ihn) mit Furchtbarkeiten.
Üppig ist seine Gestalt, glänzend der Blick seiner Augen.
Heldenhaft sein Auszug, herablassend (?) (ist er) von jeher!
Als ihn Ea sah, der Erzeuger, sein Vater,
frohlockte er, erglänzte sein Herz, wurde freudenvoll.
Er schmückte ihn, Doppelgottesgestalt fügte er (ihm zu),
gewaltig erhöht über sie ist er, mehr als sie (?) alle (?).
Unmöglich kustvoll sind seine Maße,
zu verstehen unmöglich, anzusehen schwierig.
Vier sind seine Augen, vier seine Ohren,
wenn seine Lippe in Bewegung gesetzt wird, erglüht Feuer.
Es wuchsen (ihm) vier Ohren,
und ebenso viel (?) Augen erschauen alles.
Erhöht unter den Göttern ist er, überragend (seine) Gestalt,
seine Glieder sind erhaben, hoch überragend.
Was für ein Kind? Was für ein Kind?
Ein Sonnenkind! Das Götter-Sonnen(kind)!
Bekleidet ist er mit dem Glanze von 10 Göttern, höchlichst stark.
(Schreck)ensglut ist auf ihn gehäuft (?).
...

Enlil und die Hacke

In der Vorstellung um Enlil entstehen die Menschen aus Enlils Gartenarbeit mit einer Hacke. Hier wächst der Mensch noch gleich einer Pfanze aus dem Boden. Als später die Keramik aufkam, wurde die Schöpfung zu einer Töpferaktion und die Gottheit nahm (lehm) von der Erde.

Der Herr schuf fürwahr die rechte Ordnung,
der Herr, dessen Entscheidungen unabänderlich sind,
Enlil, beeilte sich, den Himmel von der Erde zu trennen,
so dass die Saat, aus der das Volk (erwuchs), vom Feld aufsprießen konnte.
Ja, er vollzog die Trennung zwischen Erde und Himmel,
verknüpfte (aber) für sie (die Erde) den Spalt im "Verband Himmels und der Erden",
so dass aus dem Uzu-e (dann) die ersten Menschen hervorgehen konnten.
Er ließ, als das Tageslicht erschien, die Hacke entstehen,
setzte die Pflichten fest - des Hackenschwingers Tun,
auf dass dieser (seinen) Arm nach Hacke und Korb ausstreckte.
(Danach) stimmte Enlil den Lobpreis der Hacke an.
Seine Hacke war aus Gold, ihre Klinge aus Lapislazuli...

Er schlug seine Hacke ins Uzu-e,
da waren in der (so entstandenen) Höhlung die ersten Menschen.
Als nun sein Land durch den Erdboden hindurch vor Enlil drängte,
da erschaute er die Schwarzköpfigen (die Menschen) in bleibender Gestalt...

Erschaffung des Menschen durch die Göttin Ninhursag

Damit sich das Kollektiv der Götter reinigte, wollten die Götter bei einem Gericht der Götter einen verbrecherischen Gott zum Tode verurteilen und hinrichten. Sein Fleisch und sein Blut sollte mit Ton vermengt werden, woraus die Göttin Ninhursag die Menschen schaffen wollte, damit die Götter jemanden hatten, der ihnen diente und ihr Joch auf sich nahm.

Die Göttin riefen sie, traten zusammen (?):
"Hilfe der Götter, weise Mami,
du (allein) bist der Mutterleib,
der die Menschheit erschafft!
Bilde den Lullä (Menschen), er nehme das Joch auf sich,
Er nehme das Joch auf sich, sie ..."
Die große Herrin (?) tat ihren Mund auf,
sprach zu den großen Göttern:
"Bei mir allein ist es nicht möglich, ihn zu zeichnen (?),
Mit seinem ... ist er ...
Er wird alles befehden.
In den Ton soll er gezeichnet (?) werden, mit (?) Blut soll er belebt (?) werden!"
Ea tat seinen Mund auf,
sprach zu den großen Göttern:
"Im Monat ...
ist eine Reinigung des Landes, ein Gericht des Hirten (?) des Landes (?).
Einen Gott soll man schlachten!
Die Götter sollen sich reinigen beim Gericht (?)!
Mit seinem Fleisch und seinem Blut
vermische Ninhursag den Ton!
Gott und Mensch
komme daraus hervor, im Ton vereinigt!
Auf ewig ... wollen wir hören!"

weitere Version dieser Geschichte

Aus dem Atrachasis-Epos:

Edimmu, Adammu, Adam, der Mensch ... wurde von den Göttern als deren Diener erschaffen, um die Fronarbeit zu leisten und den Lastenkorb der Götter zu tragen. Zu diesem Zweck schlachteten die Götter einen Gott und gaben sein Blut zur Schaffung des Menschen.

Die Idee, dass ein Gott(essohn) sterben muss und sein Blut für den Menschen sei, hielt sich richtig lang

("Ihr Götter) alle (allzumal), wir legten hin (unser...) in (den Erdgruben). Die (übergroße) Fronarbeit (tötet uns fast,) schwer ist (unsere Mühsal, viel Beschwerde gibt es). Und (nun) (ihr Götter) alle (allzumal), hat unser Mund vorgebracht, (dass wir uns bei Enlil beklagen"). Nusku nahm (seine Waffen, ...), ging ... (...und sprach): "Mein Herr, zu (...hast du) mich gesandt; ich ging (zu ...). Ich berichtete (...) das große (...)."
"Ihr Götter (alle allzumal), wir wollen (...) den Streit; wir wollen (...) den Streit; wir (legten hin unser ... in den Erdgruben). Die übergroße (Fronarbeit) tötete uns fast, (schwer ist) unsere Mühsal, viel Beschwerde gibt es. (Und (nun)), ihr Götter alle allzumal, hat unser Mund (vorgebracht), dass wir uns bei Enlil beklagen."

Es hörte diese Rede Enlil, es fließen seine Tränen. Enlil bewahrte seine Rede, sprach (zum) Kämpfer Anu: "Ich werde (mit dir nach oben davongehen) in den Himmel; ... Es sitzt da (Belet-ili ("Herrin der Götter"), der) Mutterleib. "Der Mutterleib lasse fallen und erschaffe, dann soll der Mensch den Tragkorb des Gottes tragen!" Sie riefen die Göttin, fragten die Hebamme der Götter, die weise Mami: "Du bist der Mutterleib, der die Menschheit erschafft; erschaffe den Urmenschen, dass er das Joch auf sich nehme! Er nehme das Joch auf sich, das Werk des Enlil; den Tragkorb des Gottes trage der Mensch!"

Nintu tat ihren Mund auf und sprach zu den großen Göttern: "Mit mir (allein) ist es nicht zweckvoll, (etwas) zu tun; nur mit Enki zusammen gibt es ein Werk! Er nur reinigt Jegliches; er gebe mir den Lehm, dann will ich es tun!" Enki tat seinen Mund auf und sprach zu den großen Göttern: "Am Monatsersten, am siebenten und dem fünfzehnten Tage will ich die Reinigung veranstalten, ein Baden. Einen Gott soll man schlachten, dann mögen sich die Götter durch Eintauchen reinigen! Mit seinem Fleisch und seinem Blut möge Nintu den Lehm überschütten; der Gott und der Mensch mögen beschmiert werden gemeinsam mit Lehm! Für alle zukünftigen Tage wollen wir die Pauke (= Herzschlag) hören; aus dem Fleisch des Gottes werde Edimmu (der Mensch, Adamu, Adam)! Den Lebenden lasse er kennen sein Zeichen, dann werde, um nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, Edimmu!" In der Versammlung antworteten ein Ja... die großen Anunna, die die Schicksale betreuen.

Am Monatsersten, am siebenten und dem fünfzehnten Tage veranstaltete er die Reinigung, das Baden. Gestue, den Gott, dem Planungsfähigkeit eignet, schlachteten sie in ihrer Versammlung. Mit seinem Fleisch und seinem Blut überschüttete Nintu den Lehm. Für all die zukünftigen (Tage ... wurde nun) aus dem Fleisch der Götter Edimmu. Den Lebenden mit seinem Zeichen machte er (bekannt); um nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, (trat ins Dasein) Edimmu. Als beide diesen Lehm überschüttet hatten, rief er die Anunna, die großen Götter. Die Igigu, die großen Götter, spieen Speichel auf den Lehm. Mami tat ihren Mund auf und sprach zu den großen Göttern: "(Das) Werk hattet ihr mir befohlen, daher vollendete ich (es), den Gott habt ihr geschlachtet mit seiner Planungsfähigkeit. Eure schwere Mühsal schaffte ich damit ab; euren Tragkorb legte ich den Menschen auf! Ihr habt darauf der Menschheit Geschrei beschert; ich habe den Halsring gelöst, Lastenbefreiung (bewirkt)." Sie hörten diese (ihre (der Mami)) Rede, liefen allenthalben hinzu, küssten (ihre Füße). "Früher, Mami, (...); jetzt sei "Herrin (aller Götter" dein) Name!" Sie traten nun ein (in...); Der Fürst-Weise (Enki, die ... Mami)...



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