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Jaqueline stellt in ihrem Brief Fragen, die wohl viele Leute haben, die nicht wissen, ob sie glauben sollen oder nicht.

Die Antwort, die ich ihr schrieb, ist relativ allgemein gehalten und als solche nicht ganz richtig, aber man kann sie mal so stehen lassen. Wer mehr Details und Differenzierungen möchte, kann sich ja auf meiner Seite weiter einlesen.

Der Briefwechsel ist wiedergegeben mit Genehmigung der "Jaqueline" (alle Name geändert)

06.02.1998

Hey Rafa,

nicht dass ich jetzt da drüber mit dir diskutieren will, nein, mich interessiert's bloß. Ich wusste nicht, dass das 'ne Religion ist (hört man irgendwie so wenig drüber). Ich meine, jeder spricht halt mal so vom Teufel und von der viel gefürchteten Hölle, aber was steckt dahinter? ...

Der Reini* hat schon ein paarmal versucht, mir ellenlange Antworten auf meine eigentlich eher "primitiv" gestellten Fragen zu geben.

Was ist ein göttliches "Zeichen"?
Ein Engel im Zimmer...?

Hier ein Auszug:

Ich:"Was ist ein Zeichen? Ein Engel im Zimmer? Ein Traum? Ein Mensch, der mir von Gott erzählt?"

Reini: "Wissen Sie, wie Gott zu einem spricht/sprechen kann? Ich habe gelernt, dass Gott alle möglichen Wege benutzt, uns Zeichen zu geben. Leider habe auch ich die Version 'Engel im Zimmer' noch nicht erlebt, weil ich dann auch manchmal ein paar Zweifel weniger hätte.
Wir hatten das schon mal so ähnlich das Thema! Ich sage oft: Da hat Gott geholfen. Sie zweifeln daran und sagen 'Zufall', Sie wollten das glauben, hätte ja auch anders kommen können.
Unter welcher Voraussetzung, nach welchem Zeichen würden Sie denn 'glauben' an Gott?"

Was ich aber gut finde ist, dass er nicht versucht, mich zu "bekehren" oder mir was reinzudrücken. Ganz im Gegenteil, jede 2. Mail hat den Satz: "Hoffentlich ist das nicht zu viel" oder "Ich möchte Sie nicht vollpalavern", ... Aber es interessiert mich einfach. Ich meine, sonst sagt man halt, man glaubt nicht an Gott oder sonst was, Thema vom Tisch, macht sich keine Gedanken mehr. Aber eigentlich isses schon interessant.

Wieso hat die Welt keine einheitliche Religion?
Welche Religion ist die richtige?

Auf die Frage, wieso die Welt keine einheitliche Religion finden kann und an welche man jetzt glauben soll und woher man weiß, welche die richtige ist, wusste er auch nix genaues.

Er hat halt nur gesagt: "Sie können denken, die Christen spinnen, weil Sie ein Holzkreuz anbeten, die Buddhisten verehren Kühe, ... also wenn Sie sich's aussuchen können, dann doch lieber Christ sein, oder?"

Muss sagen, clevere Antwort von ihm, oder?

Er ist schon schlau, immer wenn ich denk', ich hab' ihm mal wieder eine dieser Welt-Fragen gestellt, auf die keiner so genau Antwort hat, fällt ihm sowas ein. Gemein, oder? Ich glaube allerdings, wenn du mit ihm über Satanismus redest, kippt er um

Bye, Jaqueline*

* Name geändert


07.02.1998

Der religiöse Glaube ist keine Mutmaßung zur Sachlage, sondern eine willentliche Entscheidung

Sich willentlich für etwas um dessen selbst willen zu entscheiden, ist Liebe.

Es ist nur eine Willenssache.

Der eine glaubt, weil er glauben WILL (er findet eine Welt mit Gott so schön und ohne Gott so sinnlos) ... und der andere glaubt nicht, weil er NICHT WILL (er hat Angst, sich auf etwas Falsches zu verlassen, will lieber das Greifbare, Sichtbare, augenscheinlich Bewiesene).

Das ist alles.

Der eine glaubt, obwohl er nie einen Engel im Zimmer gesehen hat und der andere hat schon 10 Engel gesehen und hält sie für Halluzinationen, Träume oder Flash-Backs vom letzten Suff.

Fazit: Es muss jeder für sich selber entscheiden, ob er glauben WILL oder nicht (Anmerkung: Im Satanismus ist der Wille heilig.).

"Gott (Götter)" ist eine Interpretation des Geschehens.

Verschiedene Kulturen haben verschiedene Interpretationen.

Jedes Ding, jedes Lebewesen hat eine ganz eigene, spezielle Art (Charakter), so wie dieses eine ist kein zweites (und wenn es auch noch so eine Massenanfertigung ist, es ist es und nicht das andere). Ich nenne das "Geist" (hat nix mit Gespenst zu tun). Ein Geist muss nicht unbedingt was Lebendiges mit "ich" sein, auch "im Asbach Uralt ist der Geist des Weines" . Das ist er tatsächlich!

Schau dir das Sein an, wie eine Sache durch ihre Eigenart (Geist) auf eine andere wirkt, alles wirkt aufeinander ein und formt/prägt damit das andere. Im Prinzip ist eigentlich alles untereinander/miteinander kompatibel. Da gibt es nichts, was nicht in seiner Art irgendwie in diese ganze Welt hineinpasst, als wäre das ganze Sein wie ein Körper und jedes Teil des Seins eine für sich abgeschlossene Zelle dieses Körpers.

Dieses Alles als solches, "das Weltgefüge an sich" hat genauso einen Geist, wie jedes andere Teil auch. Der Geist dieses Alles, DAS nennen sie "Gott".

Die Frage ist bloß, ob dieser "Gott" eine PERSON ist, oder nur ein (unpersonifiziertes) PRINZIP?

Mit diesem Wirken aller Geister untereinander, diesem perfekten Zusammenspiel, dieser totalen Kompatibilität haben sich alle möglichen Völker und Menschen auseinandergesetzt und versucht, es zu begreifen und es irgendwie in ein Schema zu pressen, dass man es wenigstens ein BISSCHEN fassen kann. Eins dieser Schemata ist der Bibel-Gott. Die einen nennen es Allah, die anderen Jehova und die nächsten Manitu. Andere Völker erklären sich diesen Universal-Geist als eine Vielzahl von Göttern (Götter = Geister?) Die Inder begreifen das halt eher, wenn sie nicht die Gesamt-Gottheit betrachten, sondern die vielen kleinen Unter-Geister. Es sind nur alles verschiedene Wege und jeder geht eben den Weg, der ihm am besten passt. Man kann auch daheimbleiben (Atheismus), das kann jeder völlig frei und ungestraft (!) selber entscheiden, wie er es tun WILL.

Die christliche Lehre ist totalitär. Wer sich dafür entschieden hat, muss darauf beharren, dass nur sie Recht hat.

Darum hat also ein Christ total vollkommen recht, wenn er nach der Bibel geht. Der will halt das Sein in der Bibelweise begreifen und mit diesem Gott auf christliche Art einen direkten Kontakt knüpfen. Genauso grundsätzlich richtig ist es, wenn ein Inder an 20 Götter glaubt und alles tut, um im nächsten Leben eine Ratte zu werden. Und ich habe mich entschieden, mich dem Lord Satan anzuschließen und nach seiner Fuchtel zu leben.

Es ist auch grundsätzlich falsch und richtig gleichzeitig, wenn ein Christ meint, Christus wäre der einzige Weg. Diese totalitäre Meinung ist Teil des Christentums, Teil des Weges eines Christen, ein Christ MUSS also so denken. Tatsächlich aber ist es nicht wahr, es ist eine Lüge.
Die(se Art von bewusster) Lüge ist ein fürchterlich wichtiger Teil des menschlichen Seins.
Diese Lüge MUSS der Christ glauben. Darum ist mit Christen ein sehr schwieriges Auskommen. Sie MÜSSEN einfach immer Recht haben, sie DÜRFEN einfach keine andere Meinung gelten lassen, das ist Dogma ihres Glaubens, wichtiger Teil ihres Weges. Es sind daher sehr unbequeme Zeitgenossen und ich kann sie nicht leiden und bin meistens froh, wenn ich nichts mit ihnen zu tun hab!

Also mach dir nichts aus den vielen verschiedenen Religionen (einschl. Atheismus), die haben ALLE ihren Sinn, ihre Existenzberechtigung und ihre Wahrheit und KEINE davon ist falsch, da gibt es nichts Falsches. Es kann jeder Mensch nur das Richtige und nie etwas Falsches tun! Aber erzähl das bloß keinem Christen... oh weh...

Nun - mittlerweile ist das Christentum SEHR düster geworden. Aus dem einstigen Weg des Lebens und der Liebe ist ein verfälschtes Gebilde aus üblem Sumpf der Theatralik, Heuchelei und haltlosem, irren Schmarrn geworden, Untoleranz, Arroganz, darin ist Unterdrückung allgegenwärtig (damit meine ich bei weitem NICHT NUR die gängigen Kirchen und Sekten, sondern fast ALLE Christen), dass es düsterer aussieht als die "Hölle". Irgendwann als 14jährige hab ich mich so dermaßen gegraust, dass ich davongerannt bin und mich dem Lord Satan versprochen habe. Alles, was ich über Götter und Geister weiß, habe ich durch ihn.

Ich verstehe Lord Satan als stinknormalen Teufel, ähnlich wie es die Juden sehen (nicht ganz so, wie es die Christen verstehen, aber doch mit deutlichen Parallelen) und ich gehe davon aus, dass ich mich mit ihm seit 1984 (da war "was") fast jeden Tag telepathisch unterhalte (!), die letzten paar Monate war ich fast nonstop "online" mit ihm. Es ist mir klar, dass das nur MEINE persönliche Ansicht ist und meine persönliche Art, mich mit dem Geist auseinanderzusetzen und dass ich da von etwas ausgehe, was TATSÄCHLICH mit Sicherheit völlig anders ist. Es ist nur MEIN Teil an der heiligen, satanischen Lüge und ich WILL diesen Teil .
Wenn jmd. deswegen findet, dass ich spinn, dann soll er sein Leben erst mal besser leben als ich das meine .

Meilensteine im Satanismus sind der eigene Wille, der bewusste Umgang mit der Lüge, der Gewinn von Erkenntnis und das eigene Selbst.

Neben dem Willen und dem bewussten Umgang mit der Lüge ist bei Lord Satan übrigens auch die Erkenntnis etwas recht Wichtiges (die Eva aß vom Baum der Erkenntnis, dem einzigen Baum, der im Paradies verboten (!) ist. Bei den Christen sollst du immer schön brav tun, was man dir sagt und bloß nicht hinter den großen Vorhang gucken wollen oder selber entscheiden wollen und auf eigene Verantwortung handeln, pfui!), sowohl als auch das Individuelle.
Die Gottheit im Satanismus ist NICHT Lord Satan, sondern jeder Mensch selber, in meinem Fall ICH.
Schwierig?
Ist das was für Reini? (ich denke nicht...)

ciao RAFA

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